◆ Elẹk|tro|the|ra|pie 〈f. 19; Med.〉 direkte Anwendung von elektr. Strom auf den menschl. Körper zu Heilzwecken
◆ Die Buchstabenfolge elek|tr... kann in Fremdwörtern auch elekt|r... getrennt werden.
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Elẹk|t|ro|the|ra|pie [auch: …'pi:], die; -, -n (Med.):
Heilbehandlung durch die Anwendung elektrischen Stroms.
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Elektrotherapie,
Bereich der Elektromedizin, der sich mit der Anwendung elektrischer Ströme zu Heilzwecken beschäftigt. Zur Elektrotherapie gehören in erster Linie die Verfahren, die sich der Reiz-, im weiteren Sinn auch der Wärmewirkung verschiedener Stromarten bedienen. Die Gleich- und Wechselstromtherapie, in der medizinischen Praxis nur noch selten mit den historischen Begriffen der Galvanisation und Faradisation bezeichnet, verwenden elektrische Ströme niedriger Spannung (maximal 30-40 V) und Stromstärke (etwa 20 mA). Auch die Defibrillation, bei der höhere Stromstärken benötigt werden, stellt eine Reizstromtherapie dar. Bestimmte Reizfolgen regen besonders die vegetativ gesteuerten Organe an, sodass sie zur Darmanregung und Wehenerregung verwendet werden können. Die Gleichstromtherapie dient bei einschleichender Durchströmung mittels plattenförmiger, angefeuchteter Elektroden zur Behandlung von Durchblutungsstörungen, Ödemen und unterschiedlichen Schmerzzuständen. Sie kann auch als hydroelektrisches Bad angewendet werden, wobei die Durchblutung und die Schmerzdämpfung durch das warme Wasser begünstigt werden. Eine Sonderform stellt die Iontophorese dar. Bei der Impulsstromtherapie werden Wechselströme sehr verschiedener Form (rechteckig, dreieckig, sinusförmig) und Frequenz angewandt. Man unterscheidet dabei Niederfrequenz-, Mittelfrequenz- und Hochfrequenztherapie. Die Niederfrequenztherapie (bis 1 kHz) dient v. a. der Behandlung schlaffer Lähmungen und besteht aus Folgen von langsam an- und abschwellenden Dreieckimpulsen und langen Pausen. Unterschwellige Niederfrequenzströme werden zur Beruhigung und Entspannung eingesetzt. Die Mittelfrequenztherapie (1-300 kHz) wird vornehmlich zur Muskelkräftigung genutzt (verbunden mit aktiver Innervation als Elektrogymnastik). Durch die höheren Frequenzen wird der Hautwiderstand herabgesetzt, die Behandlung wird für den Kranken wesentlich angenehmer. Die Hochfrequenztherapie (über 300 kHz) hat als Kurzwellenbehandlung und Mikrowellenbehandlung eine vorwiegend durchblutungssteigernde Wirkung, die therapeutisch unterschiedlich genutzt wird.
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Elek|tro|the|ra|pie, die (Med.): Heilbehandlung durch die Anwendung elektrischen Stroms.
Universal-Lexikon. 2012.