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Aromunen,
rumänisch Arămân [arə'min], lateinisch Romani, Nachkommen der alteingesessenen romanisierten Balkanbevölkerung, die Aromumisch oder Makedorumänisch (rumänische Sprache) sprechen. Heutige Statistiken geben zwischen 400 000 und 1,5 Mio. Aromunen an. Von anderen Völkern werden sie Walachen, von den Serben Zinzaren, von den Griechen Kutzowalachen, von den Türken Tschobani, von den Albanern Rumeri genannt.
Die Aromunen, früher über die ganze Balkanhalbinsel südlich der Donau verbreitet, bilden heute Sprachinseln in West- (hier größte Siedlungsgebiete) und Nordgriechenland, in der Republik Makedonien, in Südalbanien und Bulgarien. Die Aromunen haben zum Teil noch ihre schwarzweiße Tracht (Fes, Wollgürtel, mit Schnüren besetzte Wollkleider), den zweistöckigen Steinhausbau und in Reliktgebieten auch noch ihre Lebensweise erhalten; besonders hier betätigen sie sich wie früher fast alle Balkanrumänen als nomadischen Hirten, sonst auch als Handwerker. Eine wichtige Rolle spielten die Aromunen bis ins 19. Jahrhundert im südosteuropäischen Handel.
G. Weigand: Die A., 2 Bde. (1894/95);
A. Dami: Die aromun. Volksgruppe in den Balkanländern, in: Hb. europ. Volksgruppen (Wien 1970);
M. D. Peyfuss: Die Aromun. Frage (Wien 1974);
Die A., hg. v. R. Rohr (1987).
Universal-Lexikon. 2012.