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Erle
Eller

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Er|le ['ɛrlə], die; -, -n:
Kätzchen tragender Baum, der besonders in Wassernähe wächst, mit rundlichen Blättern und kleinen, eiförmigen, verholzenden Zapfen:
die Erle ist ein Frühblüher.

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Ẹr|le 〈f. 19; Bot.〉 Angehörige einer Gattung der Birkengewächse mit charakteristischen holzigen Fruchtständen: Alnus; Sy Eller, Else2, Erlenbaum [<ahd. erila, älter elira; zu Eller <engl. alder <got. *alisa; zu germ. *aliso-; zu idg. *el-, *ol-; verwandt mit Ulme u. Else2]

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Ẹr|le, die; -, -n [mhd. erle, ahd. erila, umgestellt aus älter: elira = die (gelblich od. rötlich) Schimmernde, nach der Farbe des geschlagenen Holzes]:
1. bes. an feuchten Stellen wachsender Baum od. Strauch mit rundlichen, am Rande leicht gelappten od. gesägten Blättern, Blüten in Kätzchen u. rundlichen, verholzenden Fruchtzapfen.
2. <o. Pl.> Holz der Erle.

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Erle,
 
Eller, Ạlnus, Gattung der Birkengewächse mit rd. 30 Arten besonders in der nördlichen gemäßigten Zone; einhäusige Sträucher oder Bäume mit eingeschlechtigen Blüten in Kätzchen (Windbestäubung). Charakteristisch sind die kleinen, zapfenähnlichen Fruchtstände. Die Früchte sind schmal geflügelte Nussfrüchtchen. An den Wurzeln finden sich aufgrund der Symbiose mit dem Luftstickstoff bindenden Strahlenpilz Actinomyces alni Wurzelknöllchen; deshalb werden Erlen auch als Bodenverbesserer angepflanzt.
 
Die über fast ganz Europa verbreitete Schwarzerle (Roterle, Alnus glutinosa) ist ein bis 25 m hoher Baum mit schwach gezähnten, an der Spitze stumpfen oder ausgerandeten Blättern. Sie ist lichtbedürftig, verlangt hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit und findet sich an Flüssen und Bächen (auch auf Flachmooren, Erlenbrüche). Die Schwarzerle bildet einen durchgehenden Stamm und schlägt reichlich vom Stock aus. Die Rinde ist schwarzbraun (Tafelborke). Das leichte, weiche, blass rötlich gelbe Holz, dessen Hirnflächen nach dem Fällen mohrrübenrot sind, wird als Schälholz sowie im Möbel- und Modellbau und für Drechsler- und Schnitzwaren verwendet und dient zum Räuchern. Die Grauerle (Europäische Weißerle, Alnus incana) ist ein bis 20 m hoher Baum; die Blätter sind doppelt gesägt und unterseits grau behaart. Sie bevorzugt Kalkböden, wird daher im Gebirge zu Ödlandaufforstungen benutzt. Die Rinde ist silber- oder aschgrau, ohne Borkenbildung. Das Holz ist heller als das der Schwarzerle. Die Grünerle (Alpenerle, Bergerle, Alnus viridis) wächst in den Hoch- und Mittelgebirgen Mitteleuropas sowie in der nördlichen gemäßigten Zone Asiens und Amerikas und gehört mit der Bergkiefer zur Knieholzregion (daher auch Laublatsche). Sie ist ein 1-4 m hoher Strauch mit niederliegenden Stämmen und spitzen, doppelt gesägten, beiderseits grünen Blättern. Wichtig ist die Grünerle für die Aufforstung kahler Hochgebirgsflächen als Vorwaldholzart.

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Ẹr|le, die; -, -n [mhd. erle, ahd. erila, umgestellt aus älter: elira, ↑Eller]: 1. bes. an feuchten Stellen wachsender Baum od. Strauch mit rundlichen, am Rande leicht gelappten od. gesägten Blättern, Blüten in Kätzchen u. rundlichen, verholzenden Fruchtzapfen. 2. <o. Pl.> Holz der Erle.

Universal-Lexikon. 2012.