Zündverzug,
1) Raketentechnik: bei chemischen Raketentriebwerken mit Fremdzündung die Zeit zwischen der Einleitung der Initialzündreaktion und der Entflammung des Treibstoff-Gas-Gemisches, bei hypergolen Treibstoffsystemen die Zeit zwischen dem ersten Kontakt der Treibstoffkomponenten und der Entflammung. In den Brennkammern von Flüssigkeitsraketentriebwerken wird der Zündverzug besonders von den Eigenschaften der jeweiligen Treibstoffkombination, der Vermischung, der Erwärmung in der flüssigen Phase und der Aufheizung in der Dampfphase bestimmt. Bei Feststoffraketentriebwerken ist der Zündverzug v. a. von Art, Anzahl und Anordnung der Zündladung abhängig. Der Zündverzug muss so klein wie möglich sein, um ein »weiches« Anlaufen des Raketentriebwerks zu gewährleisten und eine stabile Verbrennung zu erreichen.
2) Verbrennungsmotoren: bei Dieselmotoren die Zeit vom Beginn der Kraftstoffeinspritzung bis zur Entzündung; beträgt etwa 1/1000 s.
Universal-Lexikon. 2012.