Wịlhelmstraße,
seit 1706 Name einer Straße in Berlin, benannt nach dem späteren preußischen König Friedrich Wilhelm I. (heute Stadtbezeichnung Mitte und Kreuzberg; 1961-89 durch die Berliner Mauer getrennt; der Ostteil hieß 1964-93 Otto-Grotewohl-Straße). Seit dem 19. Jahrhundert befanden sich preußische Ministerien und 1871 bis 1945 Reichsministerien, v. a. das Auswärtige Amt und die Reichskanzlei, in der Wilhelmstraße; deshalb wurde die Bezeichnung Wilhelmstraße vor 1945 oft auch sinnbildlich für das Auswärtige Amt und seine Politik gebraucht. - Im Rahmen der Nürnberger Folgeprozesse (Nürnberger Prozesse) kam es zum Wilhelmstraßen-Prozess gegen Angehörige des Außenministeriums und anderer hoher Reichsbehörden (6. 1. 1948 bis 11. 4. 1949). - Das Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums (erbaut 1934-36) fungierte in der DDR als »Haus der Ministerien« und war 1990-94 Sitz der Treuhandanstalt (»Detlev-Rohwedder-Haus«).
Universal-Lexikon. 2012.