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Virostatika
Virostatika
 
[v-; zu Virus und griechisch statikós »zum Stillstand bringend«], Singular Virostatikum das, -s, Virustatika, Arzneimittel, die das Eindringen von Viren in die Zellen oder die Virusvermehrung hemmen. Als körpereigene Substanz dient gentechnologisch gewonnenes Interferon-α zur Behandlung virusbedingter Leberentzündungen. Als Wirkstoffe gegen Herpes-Infektionen (Anti-Herpes-Mittel) werden v. a. Aciclovir, das Aciclovir-Derivat Valciclovir sowie Ganciclovir eingesetzt. Zur Behandlung von HIV-Infektionen eignen sich Hemmstoffe der reversen Transkriptase, z. B. Didanosin, Zalcitabin und Zidovudin. Durch die reverse Transkriptase wird die in Form von RNA vorliegende genetische Information der Immunschwächeviren (HIV) in DNA umgeschrieben. Weitere wichtige Wirkstoffe zur Behandlung von HIV-Infektionen und damit auch von Aids sind Proteinaseinhibitoren, z. B. Indonavir, Ritonavir und Saquinavir. Diese Substanzen, die stets gemeinsam mit Hemmstoffen der reversen Transkriptase verwendet werden, verhindern die Spaltung eines großen viralen Vorläuferproteins in funktionale kleinere Bruchstücke. Amantadin eignet sich zur Prophylaxe von Infektionen mit Grippeviren.

Universal-Lexikon. 2012.