Tut-ench-Amun
[ägyptisch »vollkommen an Leben ist Amun«], Tut|anch|amun, ägyptischer König (etwa 1347-1339 v. Chr.) der 18. Dynastie, verheiratet mit einer Tochter Amenophis' IV. (Echnaton), mit diesem wohl auch selbst verwandt (Sohn einer Nebenfrau? Halbbruder?). Er hieß ursprünglich nach dem von seinem Schwiegervater verehrten Sonnengestirn (Aton) Tut-ench-Aton. Unter seiner Regierung wurde die Sonnenreligion Amenophis' IV. wieder aufgegeben und die Residenz von Amarna nach Memphis verlegt. Als Regent für den minderjährigen (bei seinem Tod etwa 18-jährigen) König amtierte Haremhab.
Das nahezu unberührte Grab des Königs wurde 1922 im Tal der Könige von dem britischen Archäologen H. Carter entdeckt. Die Vorkammer enthielt u. a. einen für eine Statuette des Königs gedachten vergoldeten Holzschrein mit Reliefs, der auf einen silberbeschlagenen Schlitten gesetzt war, einen vergoldeten Lehnstuhlthronsessel, drei Totenbetten in Form von heiligen Tieren, eine bemalte und eine mit Elfenbeinarbeiten verkleidete Holztruhe, Königsstatuen und -statuetten und 413 Uschebtis in seiner Gestalt. In der ausgemalten Sargkammer bargen vier ineinander gestellte Holzschreine einen Quarzitsarkophag; dieser enthielt zwei Holzsärge in Mumienform und als innersten einen aus massivem Gold in Gestalt von Tut-ench-Amun und Osiris, worin die Mumie des Königs lag. In einer Seitenkammer befand sich ein goldener Schrein mit vier Schutzgottheiten, der einen kleineren Alabasterschrein mit vier Kanopen des Königs umschloss, ferner ein vergoldeter Holzschrein mit Anubis (heute in Kairo, Ägyptisches Museum)., Sarkophag.
C. Desroches-Noblecourt: T.-e.-A. (a. d. Frz., Neuausg. 1976);
H. Carter: Das Grab des T.-e.-A. (a. d. Engl., 61981);
H. A. Schlögl: Echnaton - Tutanchamun. Daten, Fakten, Literaturen (41993).
Universal-Lexikon. 2012.