Thiersch,
1) August, Architekt und Archäologe, * Marburg 28. 11. 1843, ✝ Zürich 1. 1. 1917, Bruder von 2); erbaute Wohnhäuser und Kirchen in historisierendem Stil. 1875 wurde er Professor an der TH in München. Bedeutend sind v. a. seine archäologischen (Rekonstruktion des Erechtheions) und architekturtheoretischen Arbeiten.
2) Friedrich Ritter von (seit 1897), Architekt, * Marburg 18. 4. 1852, ✝ München 23. 12. 1921, Bruder von 1); wurde 1879 Professor an der Technischen Hochschule in München. Er schuf Kaufhäuser, Kirchen, Brücken und öffentliche Großbauten in historisierendem Stil (mit Eisenkonstruktion), darunter den Justizpalast in München (1887-97) in neubarocken (die Erweiterung von 1902-05 in neugotischer) Formen.
Weitere Werke: Friedrichsbrücke in Mannheim (1887-91, mit W. Manchot u. a.; 1945 zerstört); Garnisonskirche in Ludwigsburg (1900-03); Kurhaus in Wiesbaden (1904-07); Festhalle in Frankfurt am Main (1906-21).
W. Nerdinger: F. v. T. 1852-1921 (1977);
H. K. Marschall: F. v. T. 1852-1921 (1982).
3) Karl, Chirurg, * München 20. 4. 1822, ✝ Leipzig 28. 4. 1895; wurde 1854 Professor in Erlangen, 1867 in Leipzig; widmete sich v. a. der plastischen Chirurgie (Hauttransplantation) und war auch an der Einführung der Antisepsis in Deutschland beteiligt.
Universal-Lexikon. 2012.