Sirventẹs
[provenzalisch »Dienstlied«, zu lateinisch servire »dienen«] das, -/-, eine der Hauptgattungen der Troubadourlyrik, die, ursprünglich weder formal noch inhaltlich fixiert, später formal der Kanzone nachgebildet wurde und inhaltlich (nach frühen Beispielen in der Tradition der Spielmannsdichtung) eine sowohl persönlich als auch moralisch (Moralsirventes) und politisch-historisch motivierte Kritik (Rügesirventes, Kriegssirventes) artikulierte. Bedeutende Dichter von Sirventes waren Bertran de Born, Marcabru und Peire Cardenal.
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Sir|ven|tes, das; -, - [aprovenz. sirventes, eigtl. = Dienstlied, zu: sirven(t) = Diener < lat. serviens (Gen.: servientis), 1. Part. von: servire, ↑servieren] (Literaturw.): Lied, Gedicht der provenzalischen Troubadoure, in dem die gesellschaftlichen, politischen od. allgemein moralischen Missstände kritisiert u. verspottet werden.
Universal-Lexikon. 2012.