Quellinus
[kwɛ'liːnys], eigentlich Quellien, flämische Künstlerfamilie. — Bedeutende Vertreter:
1) Artus, der Ältere, Bildhauer, getauft Antwerpen 30. 8. 1609, ✝ ebenda 23. 8. 1668, Onkel von 2) und Bruder von 3); wurde in Rom von den Werken F. Duquesnoys und G. L. Berninis beeinflusst. Als Hauptmeister der flämischen Barockplastik arbeitete er für Kirchen, schuf u. a. mit seinen Schülern die plastische Ausstattung für das Amsterdamer Rathaus (1650-64; heute königliches Schloss), Skulpturen für Grabmäler und Porträtbüsten.
2) Artus, der Jüngere, Bildhauer, getauft Sint-Truiden 20. 11. 1625, ✝ Antwerpen 22. 11. 1700, Sohn von 3) und Neffe von 1); war 1652-54 Mitarbeiter seines Onkels. Er schuf u. a. Reliefs, Chorschranken, Kanzeln und Grabmäler.
3) Erasmus, der Jüngere, Maler, * Antwerpen 19. 11. 1607, ✝ ebenda 7. 11. 1678, Vater von 2) und Bruder von 1); Schüler und Mitarbeiter von P. P. Rubens, u. a. 1636-38 bei der Dekoration des Jagdschlosses Torre de la Parada bei Madrid (vier mythologische Bilder, heute Madrid, Prado). Nach Rubens' Tod wurde er Stadtmaler von Antwerpen.
Universal-Lexikon. 2012.