Polonnaruwa,
die zweitwichtigste Stadt in der älteren Geschichte Ceylons, im Nordosten der Insel, heute nur noch archäologische Stätte; 780-1290 königliche Residenz und buddhistisches religiöses Zentrum. Von der kurzen Herrschaft der südindischen Coladynastie im 11. Jahrhundert zeugen zwei kleine steinerne Shivatempel im Dravidastil. V. a. im 12. Jahrhundert entstanden unter den (in der ceylonesischen Mahvamsa-Chronik ausführlich gewürdigten) Königen Parakrama Bahu und Nissankamalla umfangreiche (oft aus Ziegeln errichtete) Palast- und Kultanlagen. Als Bauformen finden sich neben Stupas (Kiri Dagoba; Rankot Dagoba, 60 m hoch) auch Hallentempel mit Tonnengewölben, in deren Apsis riesige Buddhastatuen (bis 12 m) aufgestellt waren (Thuparama, Lankatilaka und Tivanka Pilimage mit Wandmalereien), sowie als Sonderform der aus sieben nach oben sich verjüngenden, würfelförmigen Geschossen errichtete Turm Satmahal Prassada und die säulenumgebenen Rondelle Vatadage und Potgul Vihare. Bei Letzterem befindet sich das 3,7 m hohe Felsrelief eines bärtigen Mannes, beim Höhlentempel Gal Vihare die 15 m lange liegende Figur des sterbenden Buddha, eine stehende Buddhafigur und der Jünger Ananda. - Die Ruinenstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Universal-Lexikon. 2012.