Photo|elektronenspektroskopie,
Abkürzung PES, Foto|elektronenspektroskopie, auf dem äußeren Photoeffekt beruhendes Verfahren der Elektronenspektroskopie, bei dem aus dem zu untersuchenden Stoff (in fester, flüssiger oder gasförmiger Phase) durch Bestrahlung mit energiereicher Ultraviolettstrahlung (UPS) oder mit weicher Röntgenstrahlung (XPS, X von englisch x-rays für Röntgenstrahlen; ältere Bezeichnung ESCA für englisch electron spectroscopy for chemical analysis) Elektronen freigesetzt werden, deren Energieverteilung (Energiespektrum) gemessen wird. Bei den freigesetzten Elektronen handelt es sich entweder um Valenzelektronen (UPS) oder um Rumpfelektronen aus inneren Elektronenschalen (XPS). Da die gemessenen Energieverteilungen der Elektronen nicht nur von den jeweiligen Atomarten, sondern auch von deren Bindungsverhältnissen, also der Elektronenstruktur der Moleküle oder Festkörper, abhängen, wird die Photoelektronenspektroskopie zur chemischen Analyse und zur Untersuchung der chemischen und physikalischen Eigenschaften einer Substanz eingesetzt. Sie ist eine der wichtigsten Methoden zur Gewinnung experimenteller Daten, die als Grundlage für quantenchemische Rechnungen dienen können. - Durch die Verwendung neuer (monochromatisierter) Strahlungsquellen (z. B. Synchrotronstrahlung) verliert die Unterteilung in UPS und XPS an Bedeutung.
Universal-Lexikon. 2012.