Phagozyten
[zu griechisch kýtos »Höhlung«, »Wölbung«], Singular Phagozyt der, -en, Fresszellen, zur Phagozytose befähigte Zellen, die bei mehrzelligen Tieren frei in Körperflüssigkeiten oder Geweben vorkommen. Sie können der Nahrungsaufnahme dienen, z. B. bei Schwämmen, Hohltieren, Plattwürmern und manchen Weichtieren. Sie sind am Umbau des Körpers im Rahmen normaler Entwicklungsvorgänge beteiligt, z. B. beim Gewebeumbau während der Metamorphose bei Insekten und Lurchen oder bei der Erneuerung von Knochen- oder Knorpelgewebe (Osteoklasten, Chondroklasten) und der Blutmauserung. Phagozyten erfüllen wichtige Funktionen bei der Abwehr von Infektionserregern und Fremdpartikeln (z. B. durch Aufnahme und Verdauung von Bakterien). Bei Wirbeltieren sind v. a. einige der zum Immunsystem gehörenden Leukozyten (Granulozyten beziehungsweise »Mikrophagen«) und die Zellen des Monozyten-Makrophagen-Systems zur Phagozytose befähigt. Bei örtlichen Entzündungen bilden diese nach Vernichtung von Krankheitserregern den größten Teil des Eiters.
Universal-Lexikon. 2012.