Nuschijan
[-dʒ-], Nush-e Djan [nuʃ- dʒ-], Ruinenstätte in Westiran, 20 km östlich von Hamadan, ehemalige Residenz der Mederkönige (650-550 v. Chr.). Britische Grabungen (seit 1967) auf dem 36 m hohen Hügel erbrachten auf felsigem Grund einen Festungsbau mit zwei Stockwerken und Rampe (unter ihr Fund eines Silberschatzes), der am Außenbau durch Lisenen gegliedert beziehungsweise verstärkt war, einen Rundtempel und, ebenfalls als eigenes Gebäude, Reste einer Audienzhalle und/oder eines Bankettsaales mit Holzsäulen (in der Partherzeit wurden in diese Halle wohl im 1. Jahrhundert v. Chr. Häuser eingebaut); ferner Keramikfunde. Im mit Blendfenstern versehenen Mittelsaal des med. Tempels befand sich ein Feueraltar; es handelt sich um das älteste bisher bekannte Feuerheiligtum (ob bereits zarathustrisch, ist umstritten). Durch Nuschijan und den nahe gelegenen Palast von Godintepe sind med. Vorgänger der achaimenidischen Architektur (Persepolis) bekannt.
Universal-Lexikon. 2012.