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Le Nain
Le Nain
 
[lə'nɛ̃], Antoine, französischer Maler, * Laon um 1588, ✝ Paris 16. 5. 1648; arbeitete in Paris in Werkstattgemeinschaft mit seinen Brüdern Louis (* 1593, ✝ 1648) und Mathieu (* 1607, ✝ 1677). Sie signierten, wenn überhaupt, nur mit dem Familiennamen. Jeder Versuch, ihre Werke nach Einzelanteilen zu trennen, scheiterte bislang. 1648 wurden die Brüder Mitglieder der Akademie. Ab 1629 erhielten sie bedeutende Aufträge für Einzelbildnisse (u. a. von Mitgliedern des Hofes) und Gruppenporträts, die in ihrer Gestaltung deutlich der flämischen Tradition folgen. Bei den in grauen und braunen Tönen gemalten bäuerlichen Genrebildern wurden Anregungen der niederländischen Malerei und Elemente der italienischen Bambocciaden verarbeitet. In ihnen offenbart sich auch der Einfluss Caravaggios; auch Bilder mit mythologischen und biblischen Themen. Die Produktion der Familienwerkstatt, der auch der Vater und ein vierter Bruder angehörten, wird auf über 2 000 Bilder geschätzt (viele davon verschollen).
 
Werke: Der Karren (auch Heimkehr von der Heuernte) (1641; Paris, Louvre); Venus in der Schmiede Vulkans (1641; Reims, Musée des Beaux-Arts); Die Bauernfamilie (1642; Paris, Louvre); Die Rancher (1643; ebenda); Die Jünger in Emmaus (um 1645; ebenda).
 
Literatur:
 
J. Thuillier: Les frères Le N., Ausst.-Kat. (Paris 1978).

Universal-Lexikon. 2012.