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Furniere
Furniere
 
[zu französisch fournir »liefern«, »mit etwas versehen«], Singular Furnier das, -s, dünne Holzblätter, die nach Art der Herstellung in Säge-, Messer- und Schälfurniere eingeteilt werden. Die Holzausbeute ist am günstigsten bei den mithilfe von Furniermessermaschinen schichtweise von einem durch Dämpfen erweichten Holzblock abgetragenen Messerfurniere, d. h. bis zu 2 mm dicken Deckblättern aus gutem Holz, die auf weniger wertvolles Holz aufgeleimt werden. Schälfurniere sind eine in der Regel bis zu 1,8 mm dicke Massenware, bei deren Herstellung der ebenfalls vorgedämpfte Block zentrisch in eine Furnierschälmaschine (Rundschälmaschine) eingespannt und rotierend gegen ein fest stehendes Messer geführt wird. Eine Spezialform ist das Mikrofurnier, das in einer Dicke von 0,10 mm hergestellt und auf Spezialpapier geklebt wird. Radialfurnier entsteht durch kegeliges Abschälen, es ähnelt dem Messerfurnier. Die bis zu 3 mm dicken Sägefurniere werden an speziellen Gatter- oder Kreissägen hergestellt, sind aber wegen ihrer geringen Holzausbeute heute wenig gebräuchlich. - Furniere werden u. a. als Außen- und Innenfurnier (z. B. an Möbeln) verwendet; Deckfurniere bilden an furnierten Hölzern und Holzwerkstoffen die Sichtfläche, Blindfurniere (Unterfurniere) befinden sich unter dem Deckfurnier, während Absperrfurniere auf Mittellagen aufgeleimt werden (absperren), um die Formstabilität des Verbundwerkstoffes zu verbessern. Deckfurniere aus wertvollen Hölzern mit dekorativem Holzbild, z. B. Mahagoni, Nussbaum, Eiche, Palisander, sind meist sehr dünn (0,5-0,7 mm). - An Furnierhölzer für Deck- und Edelfurniere werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt. Die Furnierstämme müssen u. a. gesund, geradschaftig, astrein sein und einen gleichmäßigen Jahresringbau aufweisen.

Universal-Lexikon. 2012.