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Elementaranregungen
Elementar|anregungen,
 
Konzept der Festkörperphysik zur theoretischen Beschreibung der veränderten Eigenschaften und komplizierten Wechselwirkungen in Realkristallen bei Anregungsprozessen. Statt für das durch äußere Einflüsse gestörte System die Elektronen- und Atomverteilung sowie alle Wechselwirkungen neu zu berechnen, wird nur die Veränderung gegenüber dem Normalzustand (Grundzustand) betrachtet. Die Elementaranregungen bestehen in der Erzeugung von Quasiteilchen, z. B. Defektelektronen, Exzitonen, Phononen, Plasmonen, die sich im Kristall bewegen können, wobei in der Regel Wechselwirkungen der Quasiteilchen untereinander vernachlässigt werden. Die Zustände und Energie der Quasiteilchen lassen sich mit verhältnismäßig geringem Rechenaufwand bestimmen. Diese Einteilchennäherung ist bei schwacher Anregung des Kristalls anwendbar. Hochanregungseffekte können nur mit Mehrteilchentheorien genauer beschrieben werden, die die gleichzeitige Existenz von mehreren Quasiteilchensystemen und deren gegenseitige Kopplung berücksichtigen.

Universal-Lexikon. 2012.