Dsungaren
[zu mongolisch jegün jar »linker Flügel«, weil sie in der mongolischen Armee ursprünglich den linken Flügel bildeten], Bund von vier westmongolischen Stämmen: Dürbeten, Torguten, Dsungaren oder Oiraten (der beherrschende der vier Stämme) und Chosuten, entstanden Ende des 14./Anfang des 15. Jahrhunderts (Oiratenbund). Von den 1616 an die Wolga ausgewanderten und 1771 zurückgekehrten und unter chinesischem Schutz größtenteils im Iligebiet angesiedelten Torguten verblieb ein Teil an der Wolga, er wurde unter der Bezeichnung Kalmücken (»die Zurückgebliebenen«) bekannt. - Die Dsungaren bildeten zwischen den 30er-Jahren des 17. Jahrhunderts und 1758 ein nomadisches Reich mit Schwerpunkt in der nach ihnen benannten Dsungarei, das von den Mandschukaisern Chinas in groß angelegten Feldzügen (1696/97 und 1754-57) besiegt wurde; die Dsungaren wurden dezimiert und umgesiedelt, ihr Heimatgebiet durch Chinesen, Türken und die von der Wolga zurückgekehrten Torguten rekolonisiert. Der Name Dsungaren wurde verboten und durch den Namen Oloten ersetzt.
Universal-Lexikon. 2012.