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Dreisektorenhypothese
Dreisektorenhypothese,
 
Erklärungsansatz für Veränderungen der Wirtschaftsstruktur (Strukturwandel) im Entwicklungsprozess von Volkswirtschaften, wonach zunächst der sekundäre Sektor (Bergbau und Energiewirtschaft, Baugewerbe, verarbeitendes Gewerbe) den Anteil des primären Sektors (Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft) an der gesamtwirtschaftlichen Produktion (z. B. Bruttowertschöpfung) oder an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen zurückdrängt und schließlich der Anteil des sekundären Sektors zugunsten des tertiären Sektors (private und öffentliche Dienstleistungen) zurückgeht. Indikator für die relative Bedeutung der einzelnen Sektoren und den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft ist hierbei das Pro-Kopf-Einkommen (Bruttosozialprodukt oder Bruttoinlandsprodukt je Einwohner). Die 1939 von Alan George Barnard Fisher (* 1895, ✝ 1976), 1940 von Colin Grant Clark (* 1905) und 1949 von J. Fourastié entwickelte Hypothese ist empirisch (v. a. bezüglich der Abgrenzung der Sektoren) und wirtschaftspolitisch (z. B. Vernachlässigung des Strukturwandels innerhalb der Sektoren) umstritten.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Dienstleistungsgesellschaft · Entwicklungspolitik · Industrialisierung · Strukturpolitik · Wachstum

Universal-Lexikon. 2012.