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deutsch.
deutsch.
 
Der Name und Begriff deutsch geht als einzige Nationalitätsbezeichnung in Europa nicht auf einen älteren Landes- oder Stammesnamen zurück, sondern wurde in geschichtlicher Zeit auf dem Wege: deutsche Sprache - Deutsche - Deutschland entwickelt und hat bis heute sein Schwergewicht im Sprachlich-Kulturellen (deutsche Mundarten, deutsche Sprache).
 
Das Adjektiv deutsch lässt sich auf ein germanisches Substantiv »thiot« (»Volk«) zurückführen. Die Geschichte des Wortes wurde durch die kulturellen und politischen Gegebenheiten im Fränkischen Reich mitbestimmt. Das Vordringen der Romanen im 7. Jahrhundert hatte eine stärkere Betonung der Eigenart der fränkisch-germanischen Bevölkerung innerhalb des Reichs zur Folge. »Theudisk« wurde nun als »dem eigenen Stamm zugehörig« interpretiert im Unterschied zu »walhisk« (im Sinne von »welsch«, »romanisch«). Unter Karl der Große wurde die (768 erstmals belegte) mittellateinische Form »theodiscus« gebildet und auf die Sprache bezogen: »Theodisca lingua« war die fränkische Volkssprache im Unterschied zum Latein, seit dem Anfang des 9. Jahrhunderts jedoch auch zur »rustica lingua romana«, dem Altfranzösischen. Mit dem Zerfall des Fränkischen Reiches im 9. Jahrhundert prägte sich der Unterschied zwischen West- und Ostfranken stärker aus. Die im ostfränkischen Raum entstandene althochdeutsche Form »diutisk« (sie entsprach dem westfränkischen »theudisk«) verdrängte das mittellateinische »theodiscus«; sie wurde zur Sammelbezeichnung der Stammessprachen im Ostfränkischen Reich, aus dem Deutschland hervorging, und zum direkten Vorläufer der heutigen Form »deutsch«. Erstmals im Annolied (um 1080) wurde die Bezeichnung auf die Sprachträger (Deutsche) angewendet.

Universal-Lexikon. 2012.