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Dampfdruckerniedrigung
Dampfdruckerniedrigung,
 
die Herabsetzung des Partialdruckes eines Dampfes durch Fremdstoffe, die sich in gelöster Form in der flüssigen Phase des verdampfenden Stoffes befinden: Der Dampfdruck p der Lösung ist kleiner als der Dampfdruck p0 des reinen Lösungsmittels. Nach dem von F. M. Raoult 1886 thermodynamisch begründeten raoultschen Gesetz ist die Dampfdruckerniedrigung einer verdünnten Lösung der Zahl nL der gelösten Mole proportional: (p0p )/p0 = nL/(nL + n ) ≈ nL/n ; das Verhältnis der Molzahl nL des gelösten Stoffes zu der Molzahl n des Lösungsmittels, nL/n = μ, bezeichnet man als den Molenbruch der Lösung. - Eine Folge der Dampfdruckerniedrigung ist die zu ihr proportionale Siedepunktserhöhung und die Gefrierpunktserniedrigung, die eine Lösung gegenüber dem reinen Lösungsmittel zeigt. Alle drei Erscheinungen können dazu dienen, die Anzahl der gelösten Mole und damit bei Kenntnis der Masse des gelösten Stoffes seine molare Masse zu bestimmen.

Universal-Lexikon. 2012.