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Cerveteri
Cerveteri
 
[tʃ-], Ort in Latium, 40 km nordwestlich von Rom, 22 200 Einwohner; im ehemaligen Kastell von Cerveteri das Museo Nazionale Cerite mit verschiedenen Funden.
 
Geschichte:
 
Cerveteri liegt an der Stelle des antiken Caere (etruskisch Chaire, Cheri oder Cisra), einer der bedeutendsten etruskischen Handelsmetropolen am Tyrrhen. Meer (drei Häfen) mit engen Kontakten zu Griechenland; besiedelt seit der Villanovazeit; Mitglied des Zwölfstädtebundes; Blütezeit 7. bis frühes 5. Jahrhundert v. Chr., danach langsamer Rückgang der wirtschaftlichen und künstlerischen Bedeutung; 353 v. Chr. von den Römern unterworfen. Die ausgegrabenen Nekropolen mit Tumulus- (7. und 6. Jahrhundert v. Chr.) und Würfelgräbern ahmen im Innern Hausarchitektur und -mobiliar nach; in der Tomba dei Rilievi (um 300 v. Chr.) ist an den Wänden Hausrat in Stuck nachgebildet. Die Gräber enthielten Goldschmuck (Regolini-Galassi-Grab, Mitte 7. Jahrhundert v. Chr.), Buccheros, bemalte, zur Wandverkleidung dienende Tonplatten (6. Jahrhundert v. Chr.), die »Ehepaarsarkophage« (spätes 6. Jahrhundert v. Chr., Paris, Louvre; Rom, Villa Giulia), Meisterwerke etruskischer Terrakottaplastik, importierte und am Ort hergestellte Keramik (»Caeretaner Hydrien«, spätes 6. Jahrhundert) wohl einer ostionischen Werkstatt.
 

Universal-Lexikon. 2012.