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Carbonyle
Carbonyle,
 
Singular Carbonyl das, -s, Carbonylkomplexe, Metạllcarbonyle, Substanzklasse von carbonylgruppenhaltigen Metallkomplexen, in denen Kohlenmonoxidmoleküle koordinativ an Metallatome gebunden sind. Carbonyle werden nur von Übergangsmetallen v. a. der fünften bis achten Nebengruppe des Periodensystems gebildet, wobei die Kohlenmonoxidliganden jeweils ein Elektronenpaar zur Vervollständigung der teilweise besetzten d-Orbitale der Metallatome zur Verfügung stellen. Beim Erhitzen zerfallen die Carbonyle in das Metall und Kohlenmonoxid. Umgekehrt bilden sich z. B. die Carbonyle des Eisens und Nickels aus fein verteiltem Metall und Kohlenmonoxid unter Druck. Eisenpentacarbonyl, Fe(CO)5, ist eine gelbe Flüssigkeit, die in kleinen Zusätzen zu Benzin dessen Klopffestigkeit erhöht; seine thermische Zersetzung liefert Carbonyleisen. Aus Nickeltetracarbonyl, Ni(CO)4, entsteht durch thermische Spaltung nach dem Carbonylverfahren (Mondverfahren) sehr reines Nickel. Viele Carbonyle sind leicht flüchtig, selbstentzündlich und sehr giftig. - In Carbonylen können außerdem noch Wasserstoff, Halogene, Stickstoffmonoxid, Stickstoff, Cyanogruppen, Alkene, Diene und Aromaten als Komplexliganden fungieren. Carbonyle eignen sich aufgrund relativ leicht stattfindender Ligandenaustauschreaktionen als Katalysatoren für technische Synthesen wie Carbonylierung und Alkylierung.

Universal-Lexikon. 2012.