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Schwertrübeverfahren
Schwer|trü|be|ver|fah|ren [zu Trübe = Feststoffaufschlämmung in Fl. (ahd. truobi = aufgewühlt, aufgerührt)]; Syn.: Sink-Schwimm-Verfahren, Schwimm-Sink-Verfahren: zur Trennung von Feststoffgemengen aufgrund unterschiedlicher Dichten (z. B. Erz/Gangart, Kohle/Berge) entwickeltes apparatives Verfahren. In sog. Schwertrüben, hergestellt aus in Wasser fein verteilten Schwerstoffen wie Bleiglanz, Schwerspat, Quarzsand oder (heute bevorzugt) Magnetit oder Ferrosilicium, schwimmt spezif. leichteres Gut auf u. schwereres sinkt im Hydrozyklon ab. Vgl. Schwerflüssigkeit.

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Schwer|trübeverfahren,
 
Schwer|trübesortierung, Schwer|trübeaufbereitung, ein Sink-Schwimm-Verfahren oder Sink-Scheide-Verfahren zum Sortieren eines körnigen Haufwerks aus Bestandteilen unterschiedlicher Dichte. Das zu sortierende Feststoffgemenge wird in ein flüssiges Trennmedium (Schwertrübe, Aufschlämmungen feinster Feststoffteilchen, den Schwerstoffen) gegeben, dessen Dichte so eingestellt ist, dass sie zwischen den Dichten der zu trennenden Anteile liegt. Das leichtere Gut (Schwimmsorte) schwimmt auf der Oberfläche, das schwerere sinkt zu Boden (Sinksorte). Neben dem Schwertrübeverfahren gibt es noch die Schwerflüssigkeitsaufbereitung, bei der organische Schwerflüssigkeiten (schwere Lösungen) als Trennmedium dienen. Dieses Verfahren wird wegen der teuren und gesundheitsschädlichen Lösungen nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Grundsätzlich geeignet sind die Schwertrübeverfahren im Großbetrieb für jede Korngröße bis herab zu praktisch 1, selten 0,5 mm. Für Körnungen oberhalb von 8-10 mm wird nahezu statisch nach der Fallgeschwindigkeit getrennt, für feinere Körnungen unter Zuhilfenahme der Fliehbeschleunigung in Zyklonen.

Universal-Lexikon. 2012.