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Entlaubungsmittel
Ent|lau|bungs|mit|tel; Syn.: Defolians: ein chem. Stoff, der die Entblätterung von Pflanzen bewirkt u. natürlichen Ursprungs (z. B. Abscisinsäure) oder (meist) synthetischer Herkunft ist, z. B. Phenoxycarbonsäuren, Trithiophosphorsäuren, Chlorate u. a. Herbizide. Militärisch angewandte E. waren Agent Orange (2,4-D u. 2,4,5-T als Ester), Agent Blue (Dimethylarsinsäure) u. Agent White (Picloram).

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Entlaubungsmittel,
 
Defoliạnti|en, Substanzen, die bei Pflanzen Blattfall (Entlaubung, Defoliation) bewirken. Zur Erleichterung der maschinellen Ernte, z. B. bei Baumwollpflanzen, werden u. a. die natürlich vorkommende Abscisinsäure sowie einige synthetisch hergestellte Substanzen (z. B. Natriumchlorat, 3-Chloracrylsäure) als Entlaubungsmittel verwendet. Als taktisch chemische Waffen wurden 1962-71 von den USA in Vietnam zur Entlaubung großer Flächen Herbizide eingesetzt, die in hoher Überdosierung als Entlaubungsmittel wirken. Das am häufigsten eingesetzte »Agent Orange« besteht aus einem Gemisch (1 : 1) der Ester von 2,4-D und 2,4,5-T (Chlorphenoxyessigsäuren). Neben der starken Zerstörung v. a. des Mangrovegürtels und damit eines ganzen Ökosystems führten die Verunreinigungen dieser Verbindungen mit Dioxinen zu schweren Schäden (Krebs, Missbildungen) bei vielen Tausend Menschen. Ein weiteres häufig als Entlaubungsmittel verwendetes Herbizid war »Blue Agent«, ein arsenhaltiges, auf Einkeimblättrige wirkendes Unkrautbekämpfungsmittel, das zur Vernichtung der Reisernte eingesetzt wurde.

Universal-Lexikon. 2012.