Stör|stel|le 〈f. 19〉 Fehler im regelmäßigen Gitteraufbau eines Kristalls; Sy Fehlstelle, Fehlordnung
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Stör|stel|le ↑ Kristallbaufehler.
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Störstelle,
ein nulldimensionaler Gitterbaufehler in einem Kristall, insbesondere einem Halbleiter. Man unterscheidet Störstellen aufgrund innerer Fehlordnung des Gitters und Fremdstörstellen durch substitutionellen Einbau (auf einem Gitterplatz) oder interstitiellen Einbau (auf einem Zwischengitterplatz) in die Gitterstruktur des Kristalls. Störstellen haben die Eigenschaft, Ladungsträger, also Elektronen oder Defektelektronen (Löcher), anzulagern oder an das Gitter abzugeben. Dadurch treten im Bändermodell des Festkörpers zusätzliche Energieniveaus auf, die im Falle eines Halbleiters innerhalb der Bandlücke dicht über dem Valenzband oder dicht unterhalb des Leitungsbands liegen. Störstellen, die Elektronen an das Leitungsband abgeben können, heißen Donatoren, diejenigen, die Elektronen aus dem Valenzband aufnehmen können, Akzeptoren. Die darauf beruhende Störstellenleitung (Halbleiter) ist die Grundlage für zahlreiche Anwendungen in der Halbleitertechnik. - Eine besondere Gruppe von Störstellen sind die F-Zentren in Alkalihalogeniden, die charakteristische Lumineszenzeigenschaften bewirken.
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Stör|stel|le, die (Chemie): vom regelmäßigen Aufbau eines Kristallgitters abweichende Stelle im Kristall.
Universal-Lexikon. 2012.