schätzen: Das Verb schätzen geht auf althochdeutsch scazon, mittelhochdeutsch schazen „Schätze sammeln“ zurück. Im Mittelhochdeutschen besaß es bereits die zusätzliche Bedeutung „besteuern“. Daneben entstand das Verb schetzen, das neben „besteuern“ auch in dem heute gebräuchlichen Sinn „nach Wert oder Zahl veranschlagen“ gebraucht wurde.
Das zugrundeliegende Substantiv Schatz, das etwas Teures und Kostbares bezeichnet, bedeutete in der althochdeutschen Form skaz auch „Vieh“, das für die Menschen ursprünglich von besonderem Wert war.
Das Verb schatzen ist als selbstständiges Wort untergegangen, aber noch in einigen Zusammensetzungen enthalten, z. B. in Schatzamt „Finanzbehörde“. Brandschatzen kommt von spätmittelhochdeutsch brantschatzen, was damals bedeutete, eine Geldauflage festzusetzen, durch die Gebäude von dem im Krieg üblichen Plündern oder Niederbrennen losgekauft wurden.
Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet schätzen „ungefähr berechnen, vermuten“, aber auch „hochachten“.
Universal-Lexikon. 2012.