* * *
Re|frak|ti|on [lat. refringere, refractum = zerbrechen, aufbrechen]; Syn.: Lichtbrechung: im allg. Sinn svw. ↑ Brechung, im engeren Sinn die Brechung eines Strahls der Natrium-D-Linie beim Übergang vom Medium Luft (Brechzahl n1 ≈ 1) in das Medium der fl. Probe (Brechzahl n2). Aus dem Snellius-Brechungsgesetz sin α/sin β = n2/n1 = n21 (α = Einfallswinkel, β = Brechungswinkel) ergibt sich der mit Refraktometern messbare relative Brechungsindex n20D (bei 20 °C), der für die meisten Stoffe zwischen 1,3 u. 1,7 liegt; einige Minerale haben höhere Brechzahlen (Diamant 2,42). In der org. Chemie diente früher die Bestimmung der Molrefraktion (molare R., Formelzeichen: Rm) nach Rm = Vm · (n2 ‒ 1)/(n2 + 2) mit Vm = ↑ Molvolumen zur Konstitutionsermittlung, weil Rm sich additiv aus Atomrefraktionen u. ↑ Bindungsinkrementen zusammensetzt, deren Zahlenwerte tabelliert sind.
* * *
* * *
Refraktion
[zu lateinisch refringere, refractum »brechend zurückwerfen«; »zerbrechen«] die, -/-en,
1) atmosphärische Optik: atmosphärische Refraktion.
in der Vm das Molvolumen ist und n die Brechzahl der Probe. Die Mol-Refraktion spielte früher bei der Konstitutionsermittlung eine große Rolle, weil sie im Gegensatz zur Brechzahl (stoffspezifische Eigenschaft) eine extensive Größe mit kolligativen (additiven) Eigenschaften ist, die sich aus so genannten Inkrementen zusammensetzt, d. h. aus Refraktionswerten für Atome (Atomrefraktion) und Bindungen (Bindungsinkremente), die entsprechenden Tabellen entnommen werden können.
3) Physik: die Brechung.
* * *
Universal-Lexikon. 2012.