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Observanz
Ob|ser|vanz 〈[ -vạnts] f. 20
1. Recht aufgrund des Herkommens, eines Brauchs, des Gewohnheitsrecht
2. strengere Form einer Ordensregel

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Ob|ser|vạnz, die; -, -en [mlat. observantia < lat. observantia = Beobachtung, Befolgung, zu: observare, observieren]:
1. (bildungsspr.) Ausprägung, Form.
2. (Rechtsspr.) örtlich begrenztes Gewohnheitsrecht.
3. Befolgung der eingeführten Regel [eines Mönchsordens].

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Observạnz
 
[lateinisch observantia »Beobachtung«] die, -/-en,  
 1) katholisches Kirchenrecht: Bezeichnung für die Gebräuche in Ordensgemeinschaften.
 
 2) Verwaltungsrecht: Gewohnheitsrecht (auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts) von örtlich begrenzter Geltung, auch Herkommen genannt. Observanz kommt v. a. auf gemeindlicher Ebene bei der Aufteilung öffentlicher Lasten vor (z. B. Bau- und Unterhaltungspflichten im Wege- und Wasserrecht, Nutzungsrechte); seine Geltung endet durch positivrechtliche Normierungen.

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Ob|ser|vạnz, die; -, -en [mlat. observantia < lat. observantia = Beobachtung, Befolgung, zu: observare, ↑observieren]: 1. (bildungsspr.) Ausprägung, Form: er ist Sozialist strengster O.; Portugiesische Rechtsgelehrte liberaler, ja sogar konservativer O. ... (Weltwoche 26. 7. 84, 5); Unter den Gästen nicht kommunistischer O. zählt man ... (NZZ 26. 2. 86, 2). 2. (Rechtsspr.) örtlich begrenztes Gewohnheitsrecht. 3. Befolgung der eingeführten Regel [eines Mönchsordens]: der (= Papst Gregor VII.) seit zwei Jahrzehnten unerbittlich die Idee der allein herrschenden Kirche in strengster O. vertreten hatte (Goldschmit, Genius 57).

Universal-Lexikon. 2012.