Mo|lạs|se 〈f. 19; unz.; Geol.〉 tertiäre Ablagerung am Nordrand der Alpen
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Mo|lạs|se, die; - [zu frz. mol(l)asse = schlaff, sehr weich, zu: mou (vor Vokalen: mol, molle) < lat. mollis = weich] (Geol.):
aus dem Tertiär stammende kalkige od. sandige Schichten im Alpenvorland.
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Molạsse
[französisch »schlaff«, »sehr weich«] die, -, Geologie: allgemein die Sedimentanhäufung in Außen- und Innensenken aufsteigender Faltengebirge (Konglomerate, Sandsteine und Mergel), im engeren Sinn die in der nördlichen Randsenke der Alpen im Tertiär (Oligozän bis Pliozän) abgelagerte Schichtenfolge, die bis mehrere 1 000 m mächtig ist und v. a. aus kalkreichen Konglomeraten (Nagelfluh) und Sandsteinen besteht. Zweimalige Meeresvorstöße in das Molassebecken führten zu der Gliederung in untere Meeresmolasse, untere Süßwassermolasse, obere Meeresmolasse und obere Süßwassermolasse. Die in Innensenken des Gebirgsbildungsraumes (Orogen) entstandene Molasse besteht aus grob- bis feinklastischen Ablagerungen ohne Meereseinflüsse, ist aber oft von vulkanischen Gesteinen durchsetzt. Durch die Heraushebung der Alpen wurde der alpennahe Molassegürtel (subalpine Molasse oder gefaltete Molasse) in die Faltung einbezogen; nach Norden bis zur Klifflinie auf der Schwäbischen Alb erstreckt sich die ungefaltete Molasse oder Außenmolasse. In der bayerischen Süßwassermolasse liegen Erdölvorkommen und Pechkohlenflöze. - Ähnliche Ablagerungen finden sich am Rand anderer alpidisch gefalteter Gebirge (z. B. der Karpaten).
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Universal-Lexikon. 2012.