Lẹt|kiss 〈m.; -; unz.; Mus.; in den späten 1960er Jahren〉 modischer Springtanz [<finn. letkis, verkürzt <letkajenka „Schlangentanz“]
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Letkiss
[Wortschöpfung aus dem Englischen, let's kiss = »lasst uns küssen«], ein in Tempo und Rhythmik dem Rheinländer ähnlicher Tanz, der auf dem 2. Weltkongress der Gesellschaftstänzer im Mai 1964 im englischen Clacton viel Beifall fand und anschließend für einige Jahre zum Modetanz wurde. Er basiert auf dem finnischen Paartanz Jenkka (auch Finnjenkka), der nunmehr choreographisch modernisiert in Kettenformation (finnisch letka = »Kette«; daher auch Letka Jenkka genannt) hinter beziehungsweise nacheinander getanzt wird. Namengebend war letztlich das einem finnischen Volksbrauch entlehnte Küssen als choreographischer Höhepunkt. Die Musik verbindet sich mit dem finnischen Rauno-Lehtinen-Quintett, besonders mit dessen Pianisten Erik Lindström (* 1926), der das neue Letkiss-Modell musikalisch formte.
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Lẹt|kiss, der; -, - [anglisierende Umdeutung (nach dem lautlichen Anklang an engl. let kiss = lasst uns küssen) von finn. ugs. letkis, Kurzf. von letkajenkka = Schlangentanz (die Tanzenden bilden eine Kette)]: Modetanz der späten Sechzigerjahre mit folkloristischem Charakter.
Universal-Lexikon. 2012.